Krieg. Kindheit. Zukunft? – Junge Perspektiven in bewaffneten Konflikten

Wir freuen uns sehr Sie zu der Veranstaltung „Krieg. Kindheit. Zukunft? – Junge Perspektiven in bewaffneten Konflikten“ einzuladen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 24.09.2025 um 17:15 Uhr in der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa statt.

Laut UNICEF leben über 473 Millionen Kinder, also mehr als jedes sechste Kind weltweit, in Regionen, die von bewaffneten Auseinandersetzungen betroffen sind. Das sind mehr Kinder als je zuvor – insgesamt ist ungefähr die Hälfte aller Menschen, die in Konfliktregionen leben noch unter 18 Jahre alt. In diesen Kontexten werden grundlegende Rechte von Kindern in verletzt: Sie werden getötet oder verletzt, leiden unter Mangelernährung, haben keinen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung oder können keine Schule besuchen.

Trotz dieser Zahlen werden die Rollen und die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in außen- und sicherheitspolitischen Debatten kaum berücksichtigt.  Dabei sind Kinder und Jugendliche in bewaffneten Konflikten nicht nur Betroffene, sondern auch aktive Akteur*innen: Autoritäre Regime, Milizen und extremistische Gruppen nehmen gezielt junge Menschen ins Visier, sei es zur Informationsgewinnung, zur Weitergabe ideologischer Inhalte oder zur Aufrechterhaltung von Gewaltstrukturen. Zudem übernehmen Kinder und Jugendlichen in konfliktbetroffenen Gemeinschaften häufig überlebenswichtige Aufgaben für ihre Familien und sind Teil von Friedensprozessen, z.B. als Jugendbotschafter*innen, in Dialog- und Friedensforen oder durch Projekte, die Versöhnung fördern. Da sich das Gehirn von Kindern noch entwickelt, hinterlassen Gewalterfahrungen besonders tiefe Spuren: Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene später in Stress- oder Angstsituationen gewaltsam reagieren oder sich extremistischen Ideologien zuwenden. Das kann langfristig auch das Risiko erhöhen, dass eine Gesellschaft erneut in gewaltsame Konflikte gerät. Um nachhaltige Friedensprozesse zu ermöglichen, rückt daher die Frage stärker in den Fokus, wie kindbezogene Perspektiven in politische Entscheidungsprozesse integriert werden können.

Wir freuen uns sehr zu diesem Thema, am Mittwoch, den 24.09.2025 um 17:15 Uhr die Politikwissenschaftlerin Sofie Lilli Stoffel des Berliner Think Tanks Global Public Policy Institute (GPPi) bei uns in der Stiftung begrüßen zu dürfen. Sie forscht dazu, wie sich Krieg und Gewalt über Generationen hinweg fortsetzen und wie Außen- und Sicherheitspolitik langfristig gestaltet werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Rollen von Kindern in bewaffneten Konflikten.

Gemeinsam mit Sofie Lilli Stoffel wollen wir unter anderem die folgenden Fragen diskutieren: Welche Strategien verfolgen bewaffnete oder autoritäre Akteur*innen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen? Welche langfristigen Auswirkungen haben Krieg und Instabilität auf junge Menschen? Wie können die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen besser berücksichtigt werden? Wie kann Außen- und Sicherheitspolitik der deutschen Bundesregierung altersdifferenzierter gestaltet werden? Und in welchen Bereichen können junge Menschen auch in Deutschland selbst aktiv werden?

Die Veranstaltung findet im Rahmen der neuen Reihe „Young European Security Talks“ statt. Mit dieser Reihe möchten wir gemeinsam mit jungen Menschen aktuelle sicherheitspolitische Fragestellungen diskutieren – im Gespräch mit Expert*innen und Gesellschaftsgestalter*innen.

Über Ihre Teilnahme freuen wir uns sehr und bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 23.09.2025 online oder per E-Mail.

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