Pride is a Protest – Queere Rechte in Europa und weltweit unter Druck

Wir freuen uns sehr Sie zu der Veranstaltung „Pride is a Protest – Queere Rechte in Europa und weltweit unter Druck“ einzuladen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 15.10.2025 um 17:30 Uhr in der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa statt.

Queere Rechte sind Menschenrechte – das klingt selbstverständlich, ist es aber längst nicht überall. Laut der International Lesbian and Gay Association (ILGA World) sind gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen in 64 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen strafbar, in sieben Ländern droht dafür sogar die Todesstrafe. In mindestens 61 Staaten bestehen gesetzliche Einschränkungen der Meinungsfreiheit zu Fragen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. In Uganda etwa wurde 2023 ein Gesetz erlassen, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften unter schwere Strafen stellt. In Russland gibt es seit 2013 ein Verbot der sogenannten „Propaganda nichttraditioneller sexueller Beziehungen“. Seit seinem erneuten Amtsantritt im Januar baut US-Präsident Donald Trump die Rechte queerer Menschen in den USA Schritt für Schritt ab. Alle staatlichen Programme zu Vielfalt und Inklusion wurden gestrichen und der Zugang zur medizinischen Versorgung für trans Menschen wurde eingeschränkt. Und zehn Jahre nach der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gibt es in einigen US-Bundesstaaten erneut Bestrebungen, queere Menschen von diesem Recht auszuschließen.

Auch in Europa ist die Lage für queere Rechte zunehmend besorgniserregend. In Deutschland und in der EU wurden in den vergangenen Jahren zunehmend Straftaten gegen queere Menschen registriert. In Ungarn wurden sogenannte „Kinderschutzgesetze“ verabschiedet, die in Wahrheit queere Lebensrealitäten aus der Öffentlichkeit drängen. Und in Deutschland wie auch in anderen westlichen Demokratien wird die Solidarität mit und Sichtbarkeit der queeren Community im Namen angeblicher Neutralität untergraben. Transfeindliche Narrative werden zunehmend von populistischen Akteuren bewusst instrumentalisiert und sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zum Sündenbock für gesellschaftliche Spannungen erklärt.

Vor diesem Hintergrund freuen wir uns sehr, Julia Ehrt, Geschäftsführerin der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA World) am Mittwoch, den 15. Oktober 2025 um 17:30 Uhr in der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa begrüßen zu dürfen.

Gemeinsam mit Julia Ehrt wollen wir über folgende Fragen diskutieren: Wie können queere Rechte national, regional und international verteidigt und gestärkt werden? Welche Rolle spielen dabei Institutionen wie die UN oder die EU? Wo verläuft die Grenze zwischen legitimer politischer Debatte und der Gefährdung fundamentaler Rechte? Und wie können (europäische) Demokratien verhindern, dass Menschenrechte zur Verhandlungsmasse in politischen Machtkämpfen und Wahlstrategien werden?

Über Ihre Teilnahme freuen wir uns sehr und bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 14.10.2025.

Gefördert von:

    Vielen Dank für Ihre Anmeldung.