Jahresrückblick 2023

In unserem aktuellen Newsletter schauen wir zurück auf das Jahr 2023 und denken an all die Erfolge und Aktivitäten in unseren Netzwerken und Projekten – aber auch an die vielen Krisen und Herausforderungen, die uns wie viele andere in diesem Jahr beschäftigt haben.

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Rückblick auf dieses Jahr erfüllt uns mit großer Sorge aber ebenso mit Hoffnung und Freude. Zweiteres hat vor allem mit den tausenden jungen Menschen zu tun, mit denen wir im Jahr 2023 erneut zusammengearbeitet haben. Ihr Engagement und ihre Überzeugung, ihr Interesse, ihre Offenheit und ihren Zusammenhalt zu erleben und zu stärken, war erneut eine beeindruckende Erfahrung.

So haben die Rebuild Ukraine Ambassadors ihre Ideen für einen nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine in einem Policy Paper veröffentlicht; die Junge Islam Konferenz hat mit jungen Menschen aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland eine Kampagne gegen polarisierende, rassistische und islamfeindliche Einstellungen und Diskurse entwickelt; Netzwerkmitglieder von Understanding Europe haben Kurse für Schulklassen zu Europa, sozialer und Klimagerechtigkeit und Jugendpartizipation umgesetzt; die Young Ambassadors Against Antisemitism trafen sich in Berlin, um aktuelle jüdische und postmigrantische Narrative zu diskutieren; die Teilnehmenden im Programm Reisestipendien bereisten den Kontinent und beschäftigten sich dabei kreativ mit aktuellen politischen und sozialen Themen; und unser Young European of the Year, Mikuláš Lakatoš, hat sich  mit seinem Preisgeld weiter für die Stärkung der Roma- und LGBTQI+-Communities in der Slowakei eingesetzt.

Aber das Jahr 2023 war auch ein Jahr der Krisen, in Europa und weltweit. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, der Ausbruch des Krieges im Nahen Osten oder die zunehmenden Spannungen zwischen Armenien und Aserbaidschan – um nur einige zu nennen – haben schwerwiegende Folgen für Tausende von Menschen vor Ort und sorgen weltweit für Schmerz, Verlust und Verzweiflung, nicht zuletzt auch bei vielen jungen Menschen in unseren Netzwerken und Projekten.

Diese Krisen haben direkte Auswirkungen auf unser friedliches Zusammenleben in einer postmigrantischen Gesellschaft. Wir beobachten einen äußerst besorgniserregenden und geradezu gefährlichen Anstieg von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus in Deutschland, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern. Die Wahlerfolge rechtsextremer Parteien haben unsere Sorge um eine pluralistische, demokratische europäische Gesellschaft verschärft. Eine Gesellschaft, die im Juni 2024 zum zehnten Mal gemeinsam wählen wird – in fünf Mitgliedsstaaten können dabei erstmals auch 16-Jährige ihre Stimme abgeben.

Demokratie und Menschenrechte können nicht als selbstverständlich angesehen werden. Es liegt an uns allen, für eine offene und geeinte Gesellschaft einzutreten und zu kämpfen, in der Solidarität und friedliche Zusammenarbeit wachsen können. Wir sind davon überzeugt, dass politische Bildung und Freiwilligenarbeit von jungen Menschen dafür unerlässlich sind. Solch ein Engagement aber braucht Zeit, Ressourcen und fördernde Rahmenbedingungen.

Ein großes DANKESCHÖN an all die engagierten jungen Menschen, an unsere Partnerinnen und Partner, Freundinnen und Freunde, die unermüdlich daran arbeiten, Europa zu einem besseren und gerechteren Ort zu machen. Lasst uns 2024 in diesem Geist weitermachen!