Erste Verleihung des Inge-Deutschkron-Preises: Drei Berliner Schulklassen ausgezeichnet

Bei der ersten Verleihung des Inge-Deutschkron-Preises werden heute drei Berliner Schulprojekte für ihren Beitrag zur Erinnerungskultur und ihren Einsatz gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus ausgezeichnet. Die Veranstaltung findet im Max-Liebermann-Haus statt, die Laudatio hält Petra Pau, ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis ist ein Projekt der Inge Deutschkron Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, gefördert von der LOTTO-Stiftung Berlin und der Sparkasse Berlin.

Laudatorin Petra Pau hebt im Vorfeld die Bedeutung der ausgezeichneten Projekte hervor: „Sie zeigen, dass Erinnerung lebendig sein kann – nicht in Marmor gemeißelt, sondern in Podcasts, Filmen, Festen und Gesprächen. Erinnerung lebt, wenn junge Menschen sich einmischen. Und das tun Sie. Sie mischen sich ein – und das ist gut so.“ Prof. Dr. Johannes Tuchel, Vorstandsmitglied der Inge Deutschkron Stiftung und Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, betont: „Es ist sehr ermutigend, dass schon der erste Wettbewerb für den Inge-Deutschkron-Preis so gute Ergebnisse gebracht hat. Inge Deutschkron würde sich über dieses Engagement sehr freuen!“. André Schmitz, Ehrenvorsitzender der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, ergänzt: „Ich freue mich sehr, diesen Preis im Gedenken an die 120. Ehrenbürgerin von Berlin, Inge Deutschkron, zu verleihen. Damit würdigen wir ihren lebenslangen Kampf gegen Antisemitismus, gegen das Aufleben rechtsradikaler Tendenzen und für eine lebendige Erinnerung an die NS-Verbrechen.“

Bei der heutigen Verleihung werden die drei folgenden Projekte ausgezeichnet:

  • „Ein Fest für Käte Laserstein“, Gail S. Halvorsen Schule:  Geburtstagsfeier für die ehemalige Lehrerin der Schule, die sich mit Lasersteins Persönlichkeit und Lebensgeschichte in zahlreichen Rückblicken und fiktiven Projektionen künstlerisch auseinandersetzt
  • „Inge Deutschkron: Eine Stimme gegen das Vergessen“, Inge-Deutschkron-Gymnasium:  Kurzfilm über die Geschichte von Inge Deutschkron zur Zeit des Nationalsozialismus.
  • „Chug Chaluzi: unmöglicher jüdischer Widerstand im nationalsozialistischen Berlin?!“, Inge-Deutschkron-Gymnasium: Podcast und kleine Ausstellung über die Geschichte des Chug Chaluzi zur Zeit des Nationalsozialismus

Der Inge-Deutschkron-Preis zeichnet Projekte von jungen Menschen in Berlin aus, die an das Lebenswerk von Inge Deutschkron anknüpfen und es weiterführen. 2025 standen dabei die folgenden Themen im Mittelpunkt:

  • die Rettung von Verfolgten in der Zeit des Nationalsozialismus;
  • die Auseinandersetzung mit dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Nationalsozialismus nach 1945 in Berlin;
  • und der Umgang mit nationalsozialistischen Täter*innen nach 1945 in Ost- und West-Berlin.

Der Preis wird jährlich von einer Jury aus Vertreter*innen der beteiligten Stiftungen vergeben. Sie legen bei der Bewertung besonderen Wert auf innovative und gut durchdachte Ansätze, die einen bedeutenden Beitrag zur Erinnerungskultur leisten und Inge Deutschkron würdigen.

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