Verleihung des Margot-Friedländer-Preises 2022

Engagierte Schüler*innen, die sich in Projekten der Holocaust-Erinnerung und dem Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus widmen, erhalten heute den Margot-Friedländer-Preis. Die Laudatio für den Preis hält Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.

Margot Firedländer und André Schmitz-Schwarzkopf mit den Preisträger*innen vom Regionalen Berufsbildungszentrum Wirtschaft in Kiel bei der Preisverleihung ©Anne Barth

Die 101-jährige Holocaust-Überlebende Margot-Friedländer gibt ihre Erfahrungen nach wie vor an eine junge Generation weiter und ermutigt sie zu Zivilcourage. Heute übergibt sie den nach ihr benannten Margot-Friedländer-Preis an junge Menschen, die sich in Projekten in der Schule oder darüber hinaus mit der Geschichte des Holocaust auseinanderzusetzen und das Erinnern auch in der jungen Generation aufrechterhalten. „Wofür ist dieser Preis? Er ist nicht für einen sportlichen Erfolg oder einen guten Aufsatz, den ihr geschrieben habt. Er ist vielmehr eine Anerkennung für etwas unendlich Wichtiges, für Euer menschliches Engagement. Sagt Eure Meinung! Seid wachsam! Seid Menschen!“, erklärt Margot Friedländer den jungen Preisträger*innen.

Zur diesjährigen Preisverleihung hält Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eine Laudatio und dankt Margot Friedländer für ihr Engagement: „Sie zeigen, wie viel eine Einzelne bewirken kann: gegen Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit. Sie zeigen jungen – und auch älteren – Menschen, dass es lohnt, sich für ein tolerantes Miteinander starkzumachen. Sie zeigen, dass es auf jede und jeden von uns ankommt.“

Ausgerichtet wird der Preis von der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, die gemeinsam mit einer jungen Jury fünf Schüler*innen-Gruppen aus Bamberg, Illingen, Kiel, Waldbröl und Höchst im Odenwald als Preisträger*innen ausgewählt hat: „Ich freue mich, dass viele junge Menschen Interesse daran haben, die Erinnerung an die Shoa aufrechtzuerhalten und diese Erinnerung mithilfe verschiedener Formate Gleichaltrigen näherzubringen. Sie widmen sich in ihren Projekten den Schicksalen von Menschen, die wie wir alle auch Träume und Wünsche hatten und schließlich systematisch verfolgt und ermordet wurden.“, erklärt Golnas Gutmann von der jungen Jury des Margot-Friedländer-Preis. „Der Preis soll die Erfahrungen von Margot Friedländer lebendig halten und gleichzeitig junge Menschen aktivieren, sich gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit einzusetzen. Ausgestattet mit dem Auftrag der Zeitzeugin sind sie in der Verantwortung, das Erinnern auch in Zukunft aufrecht zu erhalten“, so André Schmitz-Schwarzkopf, Vorstandsvorsitzender der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, die den Preis in diesem Jahr bereits zum achten Mal vergibt.

Folgende Projekte werden in diesem Jahr mit dem Margot-Friedländer-Preis ausgezeichnet:

  • „Eine Klasse viele Schicksale“, Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg
  • „Von ‚Rukeli‘ Trollmann über Arnold Fortuin zu uns – Sinti in Illingen“, Kerpenschule Illingen
  • „Begegnungen mit jüdischem Leben in Kiel“, RBZ Wirtschaft, Kiel
  • „Jüdisches Leben in Höchst im Odenwald“, Ernst-Göbel-Schule, Höchst im Odenwald
  • „Von Mäusen und Katzen – Antisemitismus in und um Waldbröl“, Gesamtschule Waldbröl

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