Deutschland, Polen und Europa – eine beziehungsreiche Nachbarschaft

Polen und Deutschland blicken auf eine lange Geschichte der Nachbarschaft und der europäischen Zusammenarbeit zurück. Öffentlich stehen in letzter Zeit jedoch oft historische Feindschaft und deutsche Verbrechen an der polnischen Bevölkerung im Mittelpunkt, denn letztere prägen noch immer viele polnisch-deutsche Debatten. Gleichzeitig rückt die polnische Regierung in Deutschland und Europa in letzter Zeit vor allem mit Berichten über sogenannte „LGBT-freie Zonen“, ein international für Proteste sorgendes Abtreibungsgesetz und die Vorwürfe der Angriffe auf Rechtsstaat und Pressefreiheit in den Blick der Öffentlichkeit. Bei all diesen Meldungen bleibt häufig unbeachtet, dass es auch ein Polen und lebhafte deutsch-polnische Beziehungen jenseits dieser traditionellen Debatten gibt.

Unser Gast, Botschafter Marek Prawda, ist aktuell Vertreter der Europäischen Kommission in Polen und ehemaliger polnischer Botschafter in Deutschland. Mit ihm möchten wir über das deutsch-polnische Verhältnis und Polens Sicht auf die EU sprechen. Sollte man in den deutsch-polnischen Beziehungen die Vergangenheit oder die Zukunft in den Fokus rücken? Wie kann die jüngere Generation eine gemeinsame Sprache entwickeln, die aus dem Alten das Neue erzählt und einem Rückzug in nationale Identitäten vorbeugt? Wodurch zeichnet sich eine gute deutsch-polnische Nachbarschaft aus und was können Polen und Deutschland gemeinsam in Europa bewirken? Was erwartet die junge polnische Generation von der EU und mit welchen Gefühlen blickt die polnische Bevölkerung auf Deutschland? Welche Position nimmt Polen in der europäischen Migrationsdebatte ein und wie ist es aus europäischer Sicht um Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in Polen bestellt? Diese und weitere Fragen wollen wir mit Ihnen und Botschafter Marek Prawda diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Grzegorz Nocko.