Nicht mit uns! - Ein Zeitzeugengespräch mit Kurt Hillmann

Kurt Hillmann wurde 1933 als Sohn einer jüdischen Polin und eines nicht-jüdischen Deutschen in Berlin geboren und muss sich bereits früh mit Antisemitismus gegen ihn auseinandersetzen. Später ist sein Leben vom Krieg geprägt: Fliegeralarm, Bombenangriffe, brennende Häuser. Täglich sieht er, wie Jüdinnen und Juden in Konzentrationslager deportiert werden. Darunter sind auch Freunde und Verwandte. Die Familie versucht, Bekannte bei sich zu verstecken, teilweise gelingt es ihnen, sie in Sicherheit zu bringen. Kurt Hillmann überlebt den Krieg in einem Heim für tuberkulosekranke Kinder in Bayern; in einem Haus mit den Kindern ranghoher Nationalsozialisten. Als er im Oktober 1945 nach Berlin zurückkehrt, erfährt er, dass seine Mutter gestorben ist, weil kein Arzt sie behandeln wollte. Auch alle Verwandten mütterlicherseits sind tot. Sie wurden erst in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert und später im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) ermordet.

Seit Jahren leistet Kurt Hillmann Bildungsarbeit zum Holocaust, vor allem für Jugendliche.

Wie ist es, versteckt zu sein mit den Kindern derer, die für den Tod der eigenen Familie verantwortlich sind? Was heißt es, als Überlebender in der DDR zu leben, und was sind Kontinuitäten der Ausgrenzung? Was bedeutet es für ihn, heute in Deutschland zu leben? Wie haben seine Erfahrungen in der NS-Zeit seine Weltanschauung beeinflusst und welche Botschaft möchte er Jugendlichen heute mit auf den Weg geben? Diese und weitere Fragen besprechen wir mit Kurt Hillmann in einem Zeitzeugengespräch.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 27. Juni 2023.

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