“Mentale Gesundheit und Rassismus in der Migrationsgesellschaft - Über Lücken, Notwendigkeiten und die Relevanz für Bildungsarbeit"

Über mentale Gesundheit zu sprechen, ist nach wie vor stigmatisiert in unserer Gesellschaft. Oft geht die Thematisierung dessen mit Scham und Angst einher. Es benötigt aber dringend einen offenen und konstruktiven Diskurs darüber, besonders auch in Strukturen der Kinder-und Jugendhilfe.

Durch die oft weniger privilegierte Position in der weißen Mehrheitsgesellschaft erfahren von Rassismus betroffene eine starke Mehrfachbelastung in nahezu allen Lebensreichen, die sich ebenfalls auf die mentale Gesundheit auswirkt. Diese psychosoziale Mehrfachbelastung und die tägliche Konfrontation mit Rassismus erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen.

Aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung geht hervor, dass bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund der Anteil mit depressiven Symptomen in der Pandemie von 9 Prozent auf 21 Prozent anstieg, während er sich bei jungen Menschen mit Migrationsgeschichte von 11 Prozent auf 33 Prozent verdreifachte. Repräsentative Studien, die den direkten Zusammenhang von Rassismus und der mentalen Gesundheit von BIPoC darstellen, fehlen in Deutschland immer noch. Dabei sind die psychischen Folgen von Rassismus in der internationalen Forschung längst belegt, wie beispielsweise die Entwicklung von affektiven, psychotischen oder Störungen oder race-related stress.

Wir möchte in unserem Talk einen genaueren Blick auf den Zusammenhang von Rassismus und Mentaler Gesundheit werfen, und dabei den Blick auch auf die Bedeutung für die Kinder- und Jugendhilfe beleuchten.

Was gehört alles zu mentaler Gesundheit? In welchen Kontexten und wie wird der Begriff benutzt?  Wie sehr haben Institutionen und Organisation der Kinder- und Jugendhilfe das Thema für ihre Mitarbeiter*innen im Blick?  Rassismus betroffene Fachkräfte sind oft in einer Doppelrolle, sie müssen die Rassismuserfahrungen ihrer Zielgruppen auffangen, sie müssen mit eigenen Rassismuserfahrungen in ihrer Institution umgehen. Wie wirkt sich das auf die mentale Gesundheit aus?

Dazu möchten wir gerne in den Austausch mit Zara Momand gehen, bekannt durch ihren Instagram-Account @migrantischepsyche. Hier leistet sie wertvolle Bildungsarbeit im Kontext von Rassismus & mentaler Gesundheit und klärt niedrigschwellig auf.
Zara ist angehende Psychotherapeutin, freie Autorin und arbeitet seit 2016 in verschiedenen Kontexten mit geflüchteten Menschen zusammen. Seit Anfang 2021 widmet sie sich der Bildungsarbeit über ungleiche Strukturen in der psychologischen Versorgung und klärt über Störungsbilder und Einflüsse aus intersektionaler Perspektive auf.

Begleitet und moderiert wird die Veranstaltung von Paula Menzel @paulajmenzel (Host bei @saymyname_bpb und FOMO – Was habe ich heute verpasst?, Redaktion für @aufklo)

Über Ihre Teilnahme freuen wir uns sehr. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Über den Instagram-Kanal @beyond_a_single_story können Sie sich direkt in den Talk zuschalten.

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