Plurale Erinnerungskultur und gesellschaftliche Allianzen in Zeiten der Polarisierung

Wir freuen uns sehr Sie zu der Diskussion „Plurale Erinnerungskultur und gesellschaftliche Allianzen in Zeiten der Polarisierung“ mit Sapir von Abel und Mustafa Cimşit einladen zu dürfen. Die Veranstaltung findet am 22.10.2024 um 19.00 Uhr online über Zoom statt.

In den vergangenen Jahren haben rechtspopulistische Parteien in Deutschland einen bedrohlichen Aufstieg erlebt, der zu einer signifikanten Verschiebung des Diskurses geführt hat. Diese Veränderungen betreffen insbesondere die Zivilgesellschaft und lösen tiefgreifende Sorgen aus: Fördermittel könnten gekürzt werden, was nicht nur die Existenz vieler Initiativen gefährdet, sondern auch bestehende gesellschaftliche Allianzen in den Bereichen Kultur, politischer Bildung und interreligiösem Dialog gefährdet.

Insbesondere die Bedürfnisse und Realitäten der Migrationsgesellschaft werden zunehmend infrage gestellt. Dies geschieht nicht nur im Kontext der Entwicklungen nach dem 7. Oktober und den Auswirkungen des Konflikts in Gaza und Israel, sondern auch durch migrationsfeindliche Narrative, die in den Medien und der politischen Arena an Einfluss gewinnen. In dieser herausfordernden Situation wird es schwieriger, Räume für einen konstruktiven Austausch zu schaffen und eine multiperspektivische Erinnerungskultur zu etablieren. Stattdessen dominiert eine christlich-weiße Erzählweise über Deutschland, die andere Perspektiven marginalisiert.

Wir wollen deshalb eine Bestandsaufnahme wagen und mit  Sapir von Abel und Mustafa Cimşit folgende Fragen diskutieren:

Welchen Stellenwert hat Erinnerungskultur im Kontext demokratischer Praxis? Was bedeutet das für unsere Migrationsgesellschaft? Welche jüdisch-muslimische Utopien existieren bereits? Was bedeutet  „christlich-jüdische Leitkultur“ für gegenwärtige Erinnerungspraxis-und politik? Und was sind und können Strategien zur Allianzbildung in Zeiten (rechter) Polarisierung sein?

Unsere Gäst*innen sind:

Imam Mustafa Cimşit ist Geschäftsführer des Maimonides Bildungswerk. Religionswissenschaftler, Pädagoge, Seelsorger und Imam. Er war Gründungsvorsitzender der Schura Rheinland-Pfalz Landesverband der Muslime und ist Mitbegründer sowie Geschäftsführer des Maimonides jüdisch-muslimischen Bildungswerkes. Zuvor arbeitete er als Gefängnis-Imam in den hessischen Justizvollzugsanstalten. Darüber hinaus hat er zahlreiche Bildungs- und Präventionsprojekte gegen religiösen Extremismus ins Leben gerufen, die sich auf den interreligiösen Dialog und die Jugendarbeit konzentrieren.

Sapir von Abel wurde in Israel geboren und lebt in München. Sie studierte Jüdische und Islamische Studien (B.A.) sowie Interkulturelle Kommunikation (M.A.) an der LMU München. Sapir arbeitet als Kuratorin für Bildung und Vermittlung am Jüdischen Museum München und ist Teil des Kurator*innenteams des Festivals „ausARTen“ – Perspektivwechsel durch Kunst, ein Projekt des Münchner Forums für Islam (MFI e.V.).

Über Ihre Teilnahme freuen wir uns sehr. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 22.10.2024 online. Die Zugangsdaten erhalten Sie am Veranstaltungstag. Der Online-Talk findet via Zoom statt, Voraussetzung ist ein Internetzugang vorzugsweise über PC, Tablet oder Smartphone. Eine Teilnahme über Telefon ist mit eingeschränkter Nutzung möglich. Fragen können während des Gesprächs sowohl schriftlich als auch mündlich gestellt werden.

Gefördert von: