Margot Friedländer
Überleben
Geboren 1921 in Berlin, überlebte Margot Friedländer Verfolgung und Krieg im Untergrund in Berlin und im Konzentrationslager Theresienstadt. Sie emigrierte 1946 nach New York. Im Jahr 2003 nahm Sie eine Einladung des Berliner Senats an und besuchte ihre frühere Heimatstadt. Der Dokumentarfilm „Don’t Call it Heimweh“ von Thomas Halaczinsky (USA 2004) dokumentiert Margot Friedländers Besuch in Berlin. 2008 erschien ihre Autobiografie „Versuche, dein Leben zu machen“ (Rowohlt, Berlin 2008). Passend zum 102. Geburtstag am 05. November 2023 von Margot Friedländer veröffentlicht ZDF 2023 das Dokudrama „Ich bin! Margot Friedländer“. Dieses schildert die bewegende Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden.
Rückkehr nach Berlin
Nach weiteren Berlinbesuchen beschloss Margot Friedländer im Jahr 2010, dauerhaft nach Berlin zurückzukehren. Sie erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft zurück. Am 9. November 2011 wurde ihr von Bundespräsident Christian Wulff im Schloss Bellevue das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Seit ihrer Rückkehr besucht Margot Friedländer regelmäßig Schulen und andere Einrichtungen in ganz Deutschland, um über ihr Leben zu berichten und junge Menschen zu Zivilcourage zu ermutigen.
Im Jahr 2014 wurde der Margot-Friedländer-Preis ins Leben gerufen, der Schüler*innen darin unterstützt, an den Holocaust zu erinnern und sich gegen aktuelle Formen von Rassismus und Antisemitismus zu engagieren.
Im November 2021 wurde Margot Friedländer 100 Jahre alt. Passend zum Themenjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ erscheint 2021 ein Interviewbuch von Margot Friedländer mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte von Nordrhein-Westfalen. Das Buch trägt den Titel „Ich tue es für Euch“ und beinhaltet persönliche Geschichten Margot Friedländers, den Schrecken und die Lehren der NS-Zeit.
Weitere Hintergründe zu Margot Friedländer:
- Yad Vashem (2013): Deportation from Berlin to Theresienstadt in June 1944. Testimony of Margot Ann Friedlander.
- Schüler fragen Zeitzeugen (2013): 10 Fragen an Margot Friedländer
- Berliner Zeitung (Mai 2017): Von Schulbesuchen zu einem eigenen Preis
- Jüdisches Museum Berlin (April 2018): Versuche, dein Leben zu machen
- Deutschlandfunk Kultur (Mai 2018): „Meine Vergangenheit für Eure Zukunft“
- Phoenix (Februar 2021): „Jahrhundertzeugen:Margot Friedländer“
- Jüdische Allgemeine (September 2021): „Eine der beeindruckendsten Begegnungen überhaupt“
- Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar sprach die ARD mit Margot Friedländer nach ihrer Rede im Europaparlament. Das Interview finden sie hier.
Auszeichnungen und Engagement:
- Walther-Rathenau-Preis (2022)
- Ehrenbürgerin von Berlin (zusammen mit Inge Deutschkron) (2018)
- German Jewish History Award verliehen von der Obermayer-Stiftung (2018)
- Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2011)
- Einhard-Preis (2009)