Unser Leitbild

Dieses Mission Statement ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses, der eine diversitätsorientierte Organisationsentwicklung innerhalb der Stiftung zum Ziel hat.

Diversitätsorientierung verstehen wir hier als interdisziplinäre Aufgabe, die alle Mitarbeiter*innen und alle Arbeitsbereiche betrifft und von der Frage geleitet wird: Wie kann Differenz zu einer Quelle des Lernens werden, anstatt zu Konflikten und Vorurteilen zu führen? Das hier formulierte Mission Statement spiegelt unsere Verantwortung wieder, die Strategie und Satzung der Stiftung, ihre strategischen Ziele und unsere pro-pluralistische und antidiskriminierende Haltung in ein kohärentes und rechenschaftspflichtiges Leitbild zu übersetzen.

Unsere Vision für die Gesellschaft:

Die Vision der Schwarzkopf-Stiftung ist ein Europa der Offenheit, Solidarität und Demokratie mit einer inklusiven, offenen, pluralistischen Zivilgesellschaft, die von jungen Menschen gestaltet wird.

Die Stiftung ist der festen Überzeugung, dass junge Menschen zum europäischen Zusammenhalt beitragen und eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der europäischen Gesellschaften spielen. Wir schaffen Räume und Möglichkeiten für junge Menschen, ein politisches Bewusstsein und eine Vision für die Gesellschaft zu entwickeln, in der sie leben wollen. Eine solche Vision erfordert Mut, denn Veränderungen können nur durch Engagement und gemeinsame Werte angestoßen werden. Die Werte, an denen sich die Schwarzkopf-Stiftung orientiert, sind in dieser Vision verankert: Weltoffenheit, Inklusion, Pluralismus, Demokratie und Solidarität.

Die Satzung der Stiftung
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Die Vision der Schwarzkopf-Stiftung ist ein pluralistisches Europa der Offenheit, Solidarität und Demokratie, das von jungen Menschen gestaltet wird.

Die Herausforderungen, die wir angehen wollen:

  • Politikverdrossenheit & Partizipationsbarrieren für junge Menschen
  • Nationalismus & Ablehnung einer demokratischen, offenen und pluralistischen europäischen Gesellschaft
  • Soziale Ungerechtigkeit und exklusive Machtstrukturen
  • Rechtsextremismus, Antisemitismus & Rassismus, einschließlich antimuslimischem Rassismus, antischwarzem Rassismus & Gadjé-Rassismus
  • Mangel an Plattformen für transkulturelle Begegnungen, Dialog und Meinungsaustausch & schrumpfende zivilgesellschaftliche Räume

Die Stiftung arbeitet kontinuierlich daran, diese Herausforderungen in ihren Aktivitäten anzugehen.

Unsere Ziele:

  • Wir wollen jungen Menschen, die in Europa leben, Plattformen für Begegnungen und Austausch, Wissensgewinn und die persönliche Entwicklung bieten;
  • Durch Demokratiebildung möchten wir jungen Menschen Möglichkeiten eröffnen, mehr über aktive gesellschaftliche Teilhabe zu erfahren. Wir möchten das (Selbst-)Verständnis von Jugend als Change Maker fördern;
  • Wir wollen Aufmerksamkeit auf die Interessen, Fragen und Herausforderungen der europäischen Jugend lenken und kritische, konstruktive Debatten über gesellschaftliche Themen unter jungen Menschen fördern;
  • Wir wollen Räume für Empowerment von Jugendlichen aus unterrepräsentierten und marginalisierten Gruppen und Gemeinschaften anbieten;
  • Wir wollen ein Gefühl des gegenseitigen Verständnisses über Staatsgrenzen hinweg fördern;
  • Wir wollen das Bewusstsein für alle Formen von Diskriminierung und antidemokratischen, antipluralistischen Einstellungen in der Gesellschaft schärfen;
  • Wir wollen ein demokratisches, inklusives und radikal vielfältiges Europa fördern.

Unser Auftrag:

Wir stärken junge Menschen jeglicher Hintergründe darin, ihre Gesellschaft aktiv (mit)zugestalten. Wir möchten junge Menschen dazu befähigen, durch Engagement und Meinungsaustausch zu einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft des gegenseitigen Verständnisses, der Solidarität und des friedlichen Miteinanders in Europa beizutragen.

Unsere Kompetenzen:

Wir bieten jungen Europäer*innen Möglichkeiten der Begegnung, des Wissensaustausches und der persönlichen Entwicklung sowie der aktiven Beteiligung. Wir fördern die Entwicklung junger Menschen zu politisch bewussten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten. Wir stärken junge und marginalisierte Stimmen in den europäischen Gesellschaften und machen auf die Interessen und Herausforderungen der europäischen Jugend aufmerksam. Um diese Ziele zu erreichen, arbeitet die Stiftung in verschiedenen Programmlinien und Projekten. Nah an unserer Zielgruppe und gemeinsam mit unseren jugendgeleiteten Netzwerken arbeiten wir hier mit Peer-to-Peer-Ansätzen und zielgruppenorientierten Angeboten.

Für wen arbeiten wir?

Wir sprechen junge Menschen aus ganz Europa an, unabhängig von Nationalität, Race, Geschlechtsidentität, Sexualität, Religion, sozioökonomischem oder Bildungshintergrund, darunter Menschen aus LGBTIQ+-Communities, jüdische Menschen, Sinti*ze und Rom*nja, muslimische Menschen, BIPoC (Black, Indigenous, People of Color), Menschen mit Behinderung oder Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichten. Sie prägen die Programme der Stiftung als Teilnehmende, Peers und Multiplikator*innen.

Unser Ansatz:

Die Schwarzkopf-Stiftung orientiert sich an den im Leitbild formulierten Werten – Weltoffenheit, Pluralismus, Demokratie und Solidarität. Diese Werte prägen auch die Art und Weise, wie die Organisation, Programme und Projekte der Stiftung arbeiten.  Unseren Werten gerecht zu werden, bedeutet:

  1. Junge Menschen zuerst hören

    Die Stiftung pflegt den offenen und engen Dialog mit jungen Menschen in ganz Europa. Ihre Arbeit orientiert sich an den Themen und Fragen, die für unsere Zielgruppe am wichtigsten sind. Eine kontinuierliche Einbindung junger Stimmen wird durch Jugendgremien in unseren verschiedenen Netzwerken sichergestellt. Dies dient als formalisierter und institutionalisierter Mechanismus, um die Perspektiven und das Feedback junger Menschen in die Arbeit, Bildungsansätze und Formate der Stiftung einzubeziehen. Dabei sind wir uns darüber bewusst, dass nicht alle jungen Menschen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben und arbeiten daran, diese Hürden abzubauen.

  2. Outreach & Inklusion für unsere Zielgruppe

    Um allen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, Europa barrierefrei zu erleben und aktiv mitzugestalten, wollen wir die Partizipation von allen Menschen fördern, explizit auch von Menschen:
    – Mit begrenztem Zugang zu sozioökonomischen Ressourcen, indem wir finanzielle Hürden für die Teilnahme an Veranstaltungen abbauen.
    – Aus unterschiedlichen Bildungsmilieus, indem wir verschiedene Methoden und Formate für heterogene Lernende und Lehrende anbieten.
    – Aus nicht-urbanen Gebieten, durch die Organisation von Aktivitäten in und die Einbeziehung von Teilnehmer*innen aus kleineren Städten und ländlichen Gebieten.
    – Die sich weniger im gesellschaftlichen Leben engagieren, indem wir junge Menschen ansprechen, die Hindernisse bei der vollen Teilnahme an der Gesellschaft und am gesellschaftlichen Leben erfahren.
    – Mit marginalisierten und Minderheitenperspektiven, indem Hindernisse für die Teilnahme abgebaut werden, z.B. für Personen, die unterschiedliche Formen der Zugehörigkeit erleben oder die Diskriminierung aufgrund ihrer Religion, Race, ethnischen Zugehörigkeit und (Nicht-)Staatsbürgerschaft, sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts und/oder einer Behinderungen erfahren haben.

  3. Lernen durch Handeln und Erleben

    Die Stiftung bietet Möglichkeiten und Unterstützung für die persönliche Entwicklung. Die Teilnehmer*innen unserer Programme erwerben Wissen über gesellschaftliche und politische Teilhabemöglichkeiten sowie Kompetenzen und das Selbstvertrauen, um Einfluss auf die eigene Gesellschaft zu nehmen.

  4. Pluralismus erleben

    Die Stiftung bietet ein Lernumfeld, in dem pluralistische Perspektiven vertreten sind und in dem das gegenseitige Verständnis, Kontroversen und Mehrdeutigkeit als Teil von Pluralismus geschätzt und gelebt werden.  Die Stiftung fördert transkulturellen Dialog und eröffnet Räume, in denen neue, positive Bezüge zu eigenen und anderen Kulturen, Sprachen und Traditionen hergestellt werden können.  Gleichzeitig bedeutet die Akzeptanz von Pluralismus auch, dass diskriminierende Praktiken benannt, angesprochen und in Frage gestellt werden müssen.

  5. Sinnvolle Allianzen schaffen

    Um junge Menschen in ganz Europa zu erreichen und zu stärken, arbeiten wir eng mit verschiedenen Akteur*innen und Entscheidungsträger*innen zusammen und kooperieren mit Schulen, Universitäten, Aktivist*innen, zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, Politiker*innen, Medien sowie anderen Stiftungen. Außerdem arbeiten wir mit verschiedenen Multiplikator*innen in der politischen Bildung, im privaten Sektor, in der Jugendarbeit und Jugendhilfe zusammen.
    Wir arbeiten mit Organisationen, die unsere Werte teilen und Allianzpartner*innen sind in der Arbeit für eine gerechte, pluralistische und diskriminierungsfreie Gesellschaft in Europa. Wir schaffen Raum für marginalisierte Stimmen in einem dominant weißen Diskurs. In den nächsten Jahren möchten wir mehr Kooperationen mit Organisationen und Gruppen eingehen, die noch nicht über das gleiche soziale Kapital und Netzwerke verfügen. Wichtige Allianzpartner*innen sind diejenigen, denen es um die Entwicklung eines positiven Selbstbezugs von diskriminierten und marginalisierten Gruppen geht, wie z.B. Migrant*innenselbstorganisationen oder von Diskriminierung betroffene Menschen.
    Wir laden Entscheidungsträger*innen ein, mit jungen Menschen aus Europa über aktuelle Themen zu diskutieren. Und wir arbeiten mit Holocaust-Überlebenden zusammen, die ihre Erfahrungen mit einer jüngeren Generation teilen und so die Erinnerungskultur lebendig halten.
    Das größte und wichtigste Netzwerk bilden jedoch die Jugendlichen selbst. In unseren Jugendnetzwerken „European Youth Parliament“, „Junge Islam Konferenz“ und „Understanding Europe“ geben junge Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen die Impulse für unsere Arbeit vor.

  6. Wirkungsorientierung

    Unsere Programme und Aktivitäten orientieren sich an ihrem Wirkungspotenzial. Wir planen und realisieren sie mit dem Ziel, klar definierte Wirkungen für unsere Zielgruppen und positive Veränderungen für die Gesellschaft insgesamt zu erreichen. Wann immer möglich, streben wir danach, unsere Ergebnisse und Wirkungen zu analysieren. Dies hilft uns, kontinuierlich besser zu werden in dem, was wir tun, und unseren Teilnehmer*innen und Partner*innen gegenüber transparent zu kommunizieren.

  7. Kontinuierliches Lernen

    Die Stiftung ist eine lernende Organisation, die sich den (wechselnden) politischen Realitäten und Entwicklungen anpasst. Über aktuelle Themen informiert zu sein, ist daher zentral für die Stiftungsarbeit. Indem sie an aktuelle Debatten anknüpft, können sich die Stiftung und ihre Jugendnetzwerke sinnvoll und verantwortungsvoll in politische Diskurse und Entscheidungsprozesse einbringen. Intern evaluiert die Stiftung regelmäßig ihre Arbeit und Prozesse und lernt und passt sich kontinuierlich an, indem sie Strategien formalisiert und das Gelernte in die Praxis umsetzt.

  8. Inklusiver Arbeitsplatz und Organisationskultur

    Die Stiftung arbeitet daran, ein inklusiver Arbeitsplatz zu werden, der Barrieren abbaut und die gesellschaftliche Vielfalt sowie unterschiedliche Lebenssituationen und Lebensstile widerspiegelt. Die Organisation schätzt Menschen mit vielfältigen und unterschiedlichen Erfahrungen, Fähigkeiten, Talenten, Prioritäten, Werten, Ansichten und Lebensweisen und will sicherstellen, dass jede*r Mitarbeiter*in das Potenzial hat, sich vollständig in die Organisation einzubringen.

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